Namensfindung
Published June 05, 2012
Ein toller Brand oder eine gelungene Produktmarke ist ein großer Schatz, den es zu bewahren und zu pflegen gilt. Nicht selten begegne ich neuen Produktnamen sehr verhalten – zu konstruiert, zu lang oder ein Zungenbrecher, dessen Sound weder die Herzen noch den Verstand etwas sagt. Nun habe ich bei dem großen Branding-Meister Marty Neumeier ein paar Kriterien gefunden, an denen ich mich bei der Beurteilung orientiere.
Sieben Kriterien von Marty Neumeier:
1. Die Unterscheidungskraft
Hebt sich der Name von der Masse ab, insbesondere in der gleichen Sparte? Lässt der Name sich gut von der Alltagssprache trennen? Die besten Markennamen haben einen eigenständigen Klang.
2. Die Kürze
Ist der Name kurz genug, um mehrmals wiederholt und gebraucht zu werden? Wird er den Versuchen, ihn zu verkürzen, widerstehen? Lange, aus mehreren Worten bestehende Namen werden schnell auf nichtssagende Initialbuchstaben abgekürzt.
3. Die Eignung
Wird ein klarer Zusammenhang zwischen dem Namen und der Bestimmung des Produktes deutlich? Wenn der Name so gut, oder sogar besser, für ein anderes Produkt funktionieren wird, such weiter!
4. Einfache Rechtschreibung und Aussprache
Wird die Mehrheit der Menschen in der Lage sein, diesen Namen sofort richtig aufzuschreiben, nachdem sie ihn zum ersten Mal gehört hat? Werden sie diesen Namen beim Vorlesen gleich richtig aussprechen können? Ein Name soll nicht als Rechtsschreibe- oder Hörtest wirken.
5. Die Sympathie
Wird es den Menschen Spaß bereiten, diesen Name zu benutzen? Ein Name, der intellektuell stimuliert und ein gutes Gefühl vermittelt, bleibt in den Köpfen hängen.
6. Erweiterung
Hat dieser Name „Beine“? Lässt er sich problemlos visuell interpretieren? Gute Namen geben sehr viel Kreativraum für die Visualisierung.
7. Schutzrecht
Kann man diesen Namen schützen lassen? Ist er noch frei als Domain? Manche Namen sind angreifbarer als andere. Ein guter Brandname ist langfristig geschützt.